http://www.ladyjane.ag.vu/ - Wir reisen durch die Zeitgeschichte

 

 1. Kapitel - Das Zimmer

 

 

Hatte nicht jeder Mal den Wunsch verspürt etwas Außergewöhnliches zu tun?

Wollte nicht jeder die Welt verändern, sie zu einer besseren machen?

 

Mandy und ich hatten diesen Wunsch, nur wie sollte man das alles auf die Beine stellen?

Da wir nun schon eine Weile zusammen wohnten, konnten wir besser über solche Sache sprechen, als über Internet.

 

Wir wollten endlich was erleben, wir wollten endlich mal etwas tun, was noch nie zuvor jemand getan hat.

 

Eine entfernte Verwandte von mir, hatte ein Haus in der Pampa, wortwörtlich in der Pampa.

Ringsherum war Wald und nirgends war ein Nachbar.

Wir hatten versprochen, dass wir für 6 Monate dort wohnten, damit das Haus, solange meine Tante weg war, nicht ausgeraubt wurde.

 

Ich arbeitete sowieso von zuhause aus und Mandy musste lernen, also passte sich das gut.

 

Es fing alles im Januar an.

 

"Hast du alles eingepackt?" fragte mich Mandy an dem Tag, wo wir aufbrechen wollten.

"Ja, alles beisammen und selbst?"

Mandy nickte nur und somit konnten wir endlich in die Einöde.

Hinaus in die Pampa, ins Nirgends wo.

 

Meine Tante hatte mir vorher den Schlüssel und die Wegbeschreibung geschickt, sodass wir auch das Haus gut fanden und auch rein kamen.

 

_________________________________________________________

 

"Wow, dass Haus ist ja riesig, aber wirklich im Nirgendwo", sagte Mandy, als wir das Grundstück betraten.

"Ja, dass kannst du laut sagen."

Mit einem bedrückten Gesicht, schloss ich die Tür auf und öffnete sie vorsichtig.

"Das kann ja lustig werden", sagte ich noch leise vor mich hin, bevor ich schließlich das Haus betrat.

 

Mandy ging schüchtern und aus Angst, es könnte sie jemand erschrecken hinter mir.

 

Nun standen wir in der großen Halle.

 

"Wundervoll."

Mandy lächelte mich an und schaute sich die Gemälde an der Wand an.

Die Tür fiel ins Schloss und wir zuckten zusammen.

"Oh ha, wenn dass hier kein Gruselschloss ist, dann weiß ich nichts."

Ich grinste Mandy an, weil ich ihren Gesichtsausdruck sah, der wirklich zum Schießen war. "Das war ein Witz. Hier kannst du wenigstens Musik hören, ohne das einer was sagt."

"Gibt es hier überhaupt Strom?" Mandy zog eine Augenbraue hoch.

"Ich hoffe, denn ohne Strom kein Laptop, ohne Laptop kein Buch. Das wäre echt nicht schön und du brauchst auch Strom zum Lernen."

 

Eine große Tür führte uns ins Wohnzimmer.

"Ich fass es nicht, schau dir diese Möbel an. Aus dem 18 ten Jahrhundert. Wo hat deine Tante nur diese genialen Möbel her?" fragte Mandy und ließ sich sofort auf ein Sofa plumpsen.

 

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich wusste gar nicht, dass sie so einen genialen Geschmack hat."

Ich fuhr mit meiner Hand über den Wohnzimmertisch.

 

"Schau mal hier."

 

Es gab so viele Dinge zu sehen. Alles aus verschiedenen Jahrhunderten, was uns sehr stutzig machte, denn man bekam kaum noch solche Dinge zu kaufen. Nicht einmal die Antiquitätenhändler hatten solche Möbel.

 

"Welchen Antiquitätenhändler hat sie denn ausgeraubt?"

Mandy und ich kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus, ein Gegenstand schöner als der andere.

 

"Ich will nicht wissen, wie die restlichen Zimmer aussehen."

 

_________________________________________________________

 

Nachdem wir alle Zimmer inspiziert hatten, blieb uns nur noch ein Zimmer übrig. Es war das letzte Zimmer auf der linken Seite.

Dieses Zimmer hatte etwas Zauberhaftes an sich. Wir wussten nicht wieso, aber es zog uns regelrecht dorthin.

 

Vorsichtig öffnete ich die Tür und schaute hinein.

Es sah wundervoll aus, einfach Märchenhaft.

 

„Schau mal, wie in einer Puppenstube“, fiel mir auf und stieß die Tür ganz auf.

Mandy trat in den Raum.

„Hatte sie Kinder?“

Ich schüttelte mit dem Kopf.

 

Wir blickten uns in dem Zimmer um. Irgendwas, war hier anders, nur was?

Das sollten wir aber bald erfahren.

 

 

 

Nachdem wir nun alles in Augenschein genommen hatten, machten wir uns erstmal was zu essen.

 

„Du sag mal, was stellen wir hier eigentlich in der Pampa an?“ fragte Mandy mich und steckte sich ein Stück Pizza in den Mund.

„Tja, wenn ich das wüsste.“ Ich ließ meinen Blick durchs Zimmer schweifen.

 

Mandy holte erstmal ihren CD-Player raus, damit wir ein wenig Musik hören konnten, da es doch ziemlich leise war.

 

„Wann musst du mit deinem Buch fertig sein?“ Mandy schaute mich an.

„Ich habe 6 Monate Zeit, da ich aber schon bei der Hälfte bin, habe ich also nicht allzu viel Stress“, antwortete ich ihr und machte es mir auf dem Sofa gemütlich.

 

Wir hatten den Kamin abgemacht, da es Schweinekalt war. Zum Glück lagen auf den Sofas Steppdecken sodass wir nicht froren.

 

„Musst du eigentlich noch viel lernen?“ Mandy schüttelte mit dem Kopf.

„Nein, ich bin schon so gut wie durch. Ich muss nur noch meine Jahresarbeit fertig schreiben.“

 

 

Mitten in der Nacht schreckte ich hoch, weil ich ein Geräusch gehört hatte. Ich zog mir meinen Morgenmantel an und ging leise aus dem Zimmer.

Das Poltern kam aus dem letzten Zimmer auf der linken Seite, aus dem „Märchen“ – Zimmer.

 

Auch Mandy wurde durch das Poltern wach und kam ebenfalls auf den Flur.

„Was ist das?“ fragte sie und rieb sich verschlafen die Augen.

„Ich habe keine Ahnung. Lass uns nachschauen.“

 

Vorsichtig und etwas ängstlich gingen wir auf das Zimmer zu.

Nur was erwartet uns?

_____________________________________________________________________________________________________________________________________

2.   Kapitel - 1870

 

In der einen Nacht, wurden wir durch ein Geräusch geweckt und als wir das Zimmer betraten, stellten wir fest, dass es dir Fensterläden waren, die durch den Wind geklappert hatten.

 

In den nächsten  2 Tagen, passierte nichts Aufregendes. Wir spielten abends viel Karten oder hörten einfach nur Musik. Doch das alles sollte sich mit einem Mal ändern.

 

Wir hatten beschlossen, dass wir das Haus in Ordnung bringen wollten. Wir fingen im Wohnzimmer an und arbeiteten uns von Zimmer zu Zimmer.

 

Das letzte Zimmer, war wie immer das „Märchen“ – Zimmer.

„Sieh dir mal das Geschirr an. Das ist doch aus dem 17 ten Jahrhundert oder nicht?“ fragte ich Mandy und deutete auf das wundervolle Geschirr.

Mandy nickte.

„Ja, du hast Recht, dass siehst du an der Verarbeitung des Materials.“

 

Am Schönsten fand ich den Schrank, der im Zimmer stand.

„Der sieht aus, wie der Schrank von Dr. Mike und Sully“, scherzte ich und öffnete die Schranktür.

Der Schrank war voller Kleider aus verschiedenen Jahrhunderten.

„Deine Tante hat echt ein Sammelfimmel.“ Mandy grinste mich an und fuhr mit ihrer Hand über die verschiedenen Stoffe.

 

Wir putzen weiter und waren bald fertig.

Doch dann passierte etwas, was unser Leben total veränderte.

„Hilfst du mir mal bitte?“

Mandy sah mich Hilfe suchend an.

Ich ging zu ihr und half ihr mit dem Regal. Doch da es so schwer war, verloren wir bald das Gleichgewicht und da die Schranktür offen stand, fielen wir in den Schrank.

 

 

Als wir die Augen öffneten, lagen wir auf einem sandigen Boden.

Es war Taghell und die Sonne brannte hoch am Himmel.

Ich kniete mich auch und schaute mich um.

„Hey Mandy, dass musst du sehen.“

Auch Mandy kniete sich auf.

„Wo sind wir denn?“

Ich zuckte mit den Schultern.

Nun wo wir auf den Beiden standen, mussten wir uns den Sand erstmal von den Sachen klopfen.

 

„Wo ist der Schrank? Und das Haus?“ fragte ich und drehte mich in allen Himmelsrichtungen.

„Sieh dich mal richtig um. Hier ist nichts, rein gar nichts. Wir sind irgendwo in der Wildnis“, sagte Mandy und seufzte.

 

Ich schob mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Lass uns doch mal gucken, wo wir hier sind.“

Mandy zog mich mit und wir suchten einen Anhaltspunkt wo wir eigentlich waren und wie wir eigentlich hier her gekommen sind.

 

Wir gingen einfach quer durch einen Wald und kamen bald an einer Waldlichtung an.

„Hör mal, hier müssen irgendwo Menschen sein“, fiel mir auf, als ich ein tratschen hörte.

 

Als wir dann näher kamen, blieben wir abrupt stehen. Es war alles anders, irgendwie…alt.

„Wo zum Teufel sind wir nur?“ Ich ging auf die „Strasse“ und wurde fast von einer Kutsche über den Haufen gefahren, wenn ein junger Mann, mich nicht gerettet hätte. Aber zu allem Überfluss, stieß ich mir den Kopf an einen Stein an.

 

„Aua“, sagte ich nur und hielt mir die Stelle am Kopf.

Blut rann auf meine Hand.

„Haben sie sich wehgetan?“ fragte der junge Mann und schaute mich an.

Ich hielt ihm meine Hand hin.

„Nur ein Kratzer, nichts weiter.“

 

Mandy stand da und wusste nicht, was sie sagen sollte.

 

„Ich sollte sie zu Dr. Mike bringen, sie guckt sich das an.“

Der junge Mann half mir auf die Beine.

„Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich heiße Matthew Cooper“, sagte er und reichte mir die Hand.

Mir blieb vor Staunen fast der Mund offen.

 

Mandy kam zu mir.

„Hallo“, sagte sie und grinste ihn an.

„Hallo und sie sind?“

„Mandy Knoop, sehr angenehm.“

 

Matthew schaute Mandy und dann mich an.

„Nadine Krause“, sagte ich dann und riss mir ein Stück von meinem Shirt ab, um es mir auf meine Wunde zu drücken.

 

„Was für komische Namen ihr habt. Woher kommt ihr?“

Mandy wollte gerade antworten, als ich sie anschaute.

„Wir sollten lieber erstmal zum Arzt gehen“, sagte sie schließlich und lächelte mich an.

 

Matthew ging vor und Mandy und ich hinterher.

Wir staunten und überlegten wie wir hier her gekommen sind.

Langsam gingen wir Matthew hinterher.

„Wir sind in Colorado – Springs“, sagte Mandy und stieß mir ihren Ellenbogen in die Seite.

„Das habe ich schon mitbekommen. Aber wie sind wir hier hergekommen?“

„Schau dir die Klinik an, wie in Dr. Quinn“, sagte Mandy und schaute auf das große Schild über der Klinik.

 

„Dr. Mike, kannst du mal schnell kommen? Hier braucht jemand deine Hilfe.“

 

Und schon kam eine zierliche Frau aus der Klinik. Ich blickte sie an und wäre fast in Ohnmacht gefallen.

Es stand wirklich Michaela Quinn vor mir. In ihrem Kittel und ihrer liebenvollen Art jedem Menschen helfen zu wollen.

 

„Was kann ich denn tun?“ fragte sie und schaute Mandy und mich an.

Ich nahm den Stofffetzen von meiner Wunde und hielt ihn ihr entgegen.

 

„Kommen sie mal mit rein“, sagte sie und nahm uns mit in die Klinik.

Drinnen war alles genau so, wie wir es aus Dr. Quinn kannten, aber wieso waren wir hier? Wir waren doch in dem Haus meiner Tante?

 

Dr. Mike schaute an uns herab. Wir hatten unsere Klamotten an, die wir auch im Haus anhatten. Schlagjeans und Shirts.

„Wo kommt ihr her?“ fragte sie uns schließlich und musterte den Stoff unserer Kleider.

„Aus…Boston“, sagte Mandy rasch und verdrehte auch gleich die Augen, weil ihr einfiel das Michaela auch aus Boston kam.

„Aha, da gibt es solche Kleidung? Wusste ich gar nicht. Ich werde meine Mutter fragen, sie kommt morgen“, lächelte sie dann.

 

Sie tupfte mit einem Wattebausch auf meine Wunde.

„So fertig, ich hoffe es hat nicht wehgetan.“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein, keineswegs. Danke ihnen, was bekommen sie dafür?“ fragte ich und sprang von der Liege.

„Ist schon in Ordnung, war ja nicht viel.“

„Nein, das kommt gar nicht in Frage, sie haben mir geholfen, also bekommen sie auch was dafür.“

 

Gerade hatte ich den Satz ausgesprochen, wurde die Kliniktür geöffnet und ein muskulöser Mann kam in die Tür und lächelte.

„Hallo mein Schatz“, begrüßte der Mann Michaela und gab ihr einen Kuss.

Verlegen schaute Michaela zur Seite.

 

Mandy und ich trauten unseren Augen nicht, es war Sully…DER Sully.

Ich schob Mandy zur Tür raus.

 

„Hast du diesen Mann gesehen? Es war Sully. Ich fass es nicht“, sagte ich zu Mandy, als wir wieder aus der Klinik waren.

„Ja sicherlich habe ich das gesehen. Ich frage mich immer noch wie wir hier hergekommen sind.“

 

Da wir in der kleinen Stadt auffielen, starrten uns alle an und wir fühlten uns echt unwohl.

„Lass uns zurückgehen, wo wir her kamen. Ich fühle mich so beobachtet“, sagte ich und ging mit Mandy wieder durch den Wald und dorthin wo wir auf den Fußboden lagen.

„Und nun?“ fragte Mandy.

Ich ging einen Schritt weiter und als ich noch einen Schritt machte, stand ich wieder in dem Zimmer im Haus.

 

Mandy ging mir nach und auch sie war wieder da.

 

Schnell schlossen wir die Schranktür und ließen uns auf den Fußboden sinken.

 

„Das nächste Mal ziehen wir andere Klamotten an.“

 

Nachdem komischen Ausflug, hatten wir die Schranktür erstmal nicht mehr geöffnet.

Stattdessen hielten wir und aus dem Zimmer fern und machten unsere Arbeiten.

Doch dann wollten wir es noch einmal versuchen.

 

„Wir müssen uns aber anders anziehen, sonst gucken die uns wieder so blöd an, wie das letzte Mal.“

Ich nickte Mandy zu und schon suchten wir uns aus dem Schrank die passenden Klamotten.

„Gehst du vor?“ fragte Mandy und sah mich an.

Ich seufzte, nickte und schon war ich im Schrank verschwunden.

Mandy folgte mir und schon waren wir wieder dort, wo wir vor ein paar Tagen schon mal waren.

Ich fühlte mich ziemlich dumm mit diesem Kleid, aber wir mussten so unerkannt wie möglich bleiben.

 

 

 

 

„Mutter, Rebecca, Majorie, schön das ihr gekommen seid“, sagte Michaela, als sie aus dem Zug stiegen.

„Wir freuen uns auch hier zu sein“, lächelte Rebecca und drückte ihre Schwester an sich.

 

Mandy und ich kamen gerade in dem Moment in die Stadt, als Michaela mit ihren Schwestern und ihrer Mutter zur Klinik ging.

 

Als Michaela uns sah, lächelte sie uns an. „Wie geht es deinem Kopf?“

„Gut, danke der Nachfrage“, antwortete ich ihr.

 

„Wer ist das Michaela?“ fragte nun Rebecca neugierig nach.

„Das sind…wie heißt ihr überhaupt?“ wandte sich nun Michaela an uns.

„Mandy und Nadine“, sagte ich freundlich.

„Was für sonderbare Namen“, fiel Majorie auf.

„Aber schöne Namen“, setzte Rebecca hinzu.

 

„Ihr ward das letzte Mal so schnell weg. Besucht ihr hier jemanden?“ fragte Michaela.

„Nein, wir haben nur von der schönen Landschaft gehört und wollten uns diese natürlich anschauen.“

„Wenn ihr wollt, kann ich euch heute Nachmittag noch mehr von Colorado – Springs zeigen“, sagte Michaela.

„Wir möchten uns nicht aufdrängen. Sie haben doch sicherlich einiges zu tun“, lächelte Mandy.

„Das stimmt. Michaela muss eine Hochzeit vorbereiten und hat daher keine Zeit, mit jemanden durch die Gegen zulaufen“, schaltete sich Majorie ein.

„Wir finden schon selber die Plätze, aber vielen Dank für das Angebot“, sagte ich und zog Mandy mit mir mit.

 

 

Als wir außer Hörweite waren, schaute Mandy mich an.

„Majorie ist ja wirklich eine Giftschlange.“

Ich nickte. „Du hast Recht, aber weißt du nun in welcher Zeit wir sind?“

„Ja, Michaela und Sully wollen heiraten, also sind wir im Jahre 1870.“

„Wir können die Hochzeit aus nächster Nähe verfolgen.“

__________________________________________________________________________________________________________________________________

3.  Kapitel - Woher kommen wir?

 

Mandy und ich mussten heimisch werden. Wir mussten so unauffällig wie möglich sein, aber nur wie?

Nachdem wir nun raus gefunden hatten, in welchem Jahrhundert wir uns jedes Mal befanden, suchten wir in Büchern nach Informationen.

 

„Wir sollten Michaela ein Geschenk zur Hochzeit mitnehmen“, sagte ich zu Mandy.
“Aber was? Wir können ihr ja wohl schlecht ein Handy oder eine Uhr schenken.“

„Das meine ich ja auch gar nicht. Wir sollten…hier, dass ist gut und passt ins Jahrhundert“, sagte ich und hielt ihr eine Porzellanvase entgegen.

 

„Ok, die ist toll und ich denke, das Dr. Mike die Vase gefallen wird.“ Mandy zwinkerte mir zu.

 

Wieder tauchten wir ins Jahr 1870 ein. Wir kamen auch gerade pünktlich, um das Geschenk zu überreichen, denn die Frauen der Stadt saßen mit Michaela auf der Wiese und überreichten ihr gerade die Geschenke.

 

Sie erblickte uns und kam auf uns zu.

„Wollt ihr uns nicht Gesellschaft leisten?“ fragte sie uns freundlich.

Mandy sah mich an.

„Das haben wir für sie mitgebracht“, sagte ich und reichte ihr die Vase. „Als Hochzeitsgeschenk.“

 

Die Ärztin lächelte.
“Die ist….wunderschön.“ Sie fuhr mit ihrer Hand sanft über das Porzellan.

Eine Träne rollte ihr die Wange hinab.

„Sie sollen aber nicht weinen“, lächelte Mandy schüchtern.

„Ich weine nur weil die Vase so schön ist…danke.“

Michaela nahm uns in den Arm.

 

Dann sollten wir uns zu ihnen setzen, was wir auch taten.

Der Nachmittag war voll schön und wir genossen die Anwesenheit von Michaela sehr. Sie war wie wir uns sie vorgestellt hatten. Liebevoll und lustig. Ein wenig schüchtern, aber auch berechenbar, einfach toll.

 

Am Abend…

Wir sollten noch mit zu Michaela und ihrer Familie nach Hause kommen, was wir natürlich liebend gerne taten.

 

Als Brian im Bett lag und Colleen ebenfalls, wollten wir auch aufbrechen, doch Michaela hielt uns auf.

„Bleibt doch noch ein bisschen. Wir wissen noch gar nicht, woher ihr kommt?“ Michaela schaute uns fragend an.

 

Wir mussten uns schnell was ausdenken, wir mussten einfach überlegen, wo Michaela und auch Sully noch nie waren, denn sonst könnte es schwierig werden, ihnen zu beweisen, dass wir wirklich daher kamen.

 

Ich schaute Mandy an, die nur leicht, fast unerkennbar mit den Schultern zuckte.

„Nevada“, sagte ich dann rasch und atmete auf.

„Da wohnt ein Freund von mir“, sagte Sully schließlich und da fiel mir Daniel ein.

„Ach echt. Wie heißt er denn?“ Mandy schaute Sully fragend und grinsend an.

Ich verdrehte die Augen und musste mir das Lachen verkneifen.

„Daniel“, sagte der gut aussehende Mann.

„Kennen wir nicht. Wir wohnen noch nicht allzu lange dort, wir sind schon viel gereist, waren mal hier, waren mal dort. Ist ein Wunder das wir schon eine Weile in Nevada wohnen“, sagte ich, um davon abzulenken.

„Wann heiraten sie denn?“ fragte Mandy nun, um ganz vom Thema abzulenken und lächelte Michaela und Sully an.

 

„Morgen“, antwortete Michaela und nahm Sullys Hand.

„Und aufgeregt?“

Michaela nickte.

„Ja, sehr.“

 

Ich wollte gerade anfangen zu erzählen, wie schön der Sex sein kann, wenn man verheiratet ist, als mir einfiel, dass sie ja noch keinen Sex gehabt hatten. Also behielt ich es einfach für mich und grinste nur.

Mandy wusste, was ich dachte und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

 

Nach einer Weile schaute ich zur Uhr, die auf dem Kaminsims stand.

„Wir sollten wirklich aufbrechen.“

„Wo wohnt ihr denn? Im Hotel?“ fragte Sully nach und blickte uns an.

„Ja, im Hotel. Springs – Chataeu“, sagte Mandy und stand auf.

Ich erhob mich ebenfalls.

 

„Wäre schön, wenn wir euch auch auf der Hochzeit sehen würden.“

Michaela und auch Sully reichten uns die Hand und wir gingen los.

 

„Wo sollen wir heute Nacht pennen?“ fragte Mandy.

„Wie gehen zurück ins Haus und morgen kommen wir ganz früh wieder. Mach dir schon mal Gedanken, welche Kleider wir anziehen.“

 

Mandy und ich gingen zurück ins Haus.

 

Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf, weil wir zurück nach Colorado mussten.

Mandy hatte sich in der Nacht einen Kopf gemacht, welche Kleider wir anziehen sollten und suchte sie gleich am frühen Morgen raus.

„Hier zieh das an und ich nehme das“, sagte sie und reichte mir eins der Kleider.

Schnell zogen wir uns an und gingen zurück ins Jahr 1870.

 

Wir hatten Glück, es war noch sehr früh und somit fiel es nicht auf, dass wir die Nacht über nicht in Colorado waren.

 

„Und wie wollen wir das machen? Ich meine, Michaela und Sully müssen doch denken, dass wir im Hotel geschlafen haben.“ Mandy sah mich an.

„Wir müssen abwarten, bis Michaela in die Stadt kommt und sie alle fertig sind. Überleg noch mal genau, wann war die Trauung?“

Mandy grübelte.

„Ich glaube Mittags rum.“

 

Wir mussten uns bis Mittags ablenken.

Wir gingen ein wenig durch die Wälder rum um der Stadt.

Es fiel uns echt nicht leicht, aber wir mussten es tun.

 

 

Als es endlich Mittag war, gingen wir rüber zur Festwiese.

Alle waren schon da und wir mischten uns unter die Leute.

 

Die Musik spielte an und wir bekamen voll Gänsehaut. Wir saßen ganz vorne…sodass wir alles hautnah mitbekamen.

 

 

Es war eine wirklich schöne Zeremonie und auch die Feier danach war echt wundervoll.

 

Doch wir mussten zurück. Zurück in unser Jahrhundert.

 

Nachdem sich alle von Michaela und Sully verabschiedet hatten, taten wir es auch und gingen zurück zu unserem Zielort.

 

Doch wir passten nicht auf und somit wurde alles was damals war, durcheinander geworfen…

_________________________________________________________________________________________________________________________________

 Es folgt mehr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Kostenlose Homepage erstellt mit Web-Gear


Kostenlose Homepage erstellt mit Web-Gear

Zum Seitenanfang